

Gastroenterologie
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
Der Begriff chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) fasst die nicht immer klar voneinander abgrenzbaren Krankheitsbilder der Colitis ulcerosa und des Morbus Crohn zusammen. Häufig tritt die Entzündung in Schüben auf, es gibt allerdings auch kontinuierliche Verläufe. Leitsymptom der chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sind chronische Durchfälle, begleitet von Bauchkrämpfen. Patient*innen berichten teilweise von mehr als 20 Stuhlentleerungen pro Tag. Die chronifizierte Entzündung greift das gesunde Darmgewebe an. Abszesse, Fisteln und Stenosen können zusätzliche Komplikationen darstellen.
Sie suchen nach detaillierten Informationen für Patient*innen?
Erfahren Sie mehr über den Therapiebereich der Gastroenterologischen Erkrankungen:
Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen
In Österreich leiden rund 80.000 Menschen unter den beiden chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Es gibt derzeit keine Heilung. Jedoch sind die Erkrankungen gut medikamentös behandelbar. Das verbessert den Krankheitsverlauf und sorgt für mehr Lebensqualität.
Wie entstehen chronisch-entzündliche Darmerkrankungen?
Die Ursachen für chronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind nicht eindeutig geklärt. Die Krankheiten werden erforscht. Derzeit wird davon ausgegangen, dass:
- erbliche Faktoren eine Rolle spielen. Sind also andere Familienmitglieder betroffen, kann man mit leicht erhöhter Wahrscheinlichkeit selbst erkranken.
- Umwelteinflüsse die Entstehung begünstigen wie beispielsweise Infekte, Nahrungsbestandteile oder Rauchen.
- eine Störung der Schleimhautbarriere des Darms zur Erkrankung führt: Die Schutzbarriere des Darms von Menschen, die an chronisch entzündlichen Erkrankungen leiden, ist geschwächt. Bakterien gelingt es dadurch leichter, in die Darmwand einzudringen und Entzündungen auszulösen.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Menschen mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen sollen wieder mehr Lebensqualität bekommen. Dazu gehört eine dem Krankheitsbild entsprechende medikamentöse Behandlung und eine Anpassung der Ernährungsgewohnheiten. Da die Erkrankungen häufig mit einem Tabu behaftet sind, können sie auch psychisch sehr belastend sein – in diesem Fall kann psychologische Hilfe wertvoll sein. Das Ziel der Behandlung ist es, neue Schübe zu vermeiden und beschwerdefrei zu werden, indem eine vollständige und dauerhafte Abheilung der Darmschleimhaut erreicht wird.
AT-ABBV-230056-30062023